Thomas Voigt
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Fritz Wunderlich (1930-1966) gilt als einer der größten Sänger des 20. Jahrhunderts. Mitte der 1960er Jahre war er auf dem Sprung zur absoluten Weltspitze: nach großen Erfolgen als Lied- und Konzertsänger, nach Opernengagements u.a. in Stuttgart, München und Wien sowie bei den Salzburger Festspielen der Karajan-Ära und nach zahlreichen Schallplattenproduktionen hatte er gerade seinen Vertrag für eine Produktion an der New Yorker Metropolitan Opera unterzeichnet – ein Ritterschlag. Doch es kam nicht mehr dazu: Wunderlich ist wenige Tage vor der Abreise nach New York im Alter von nur 35 Jahren tödlich verunglückt.

Eine verheißungsvolle Sängerlaufbahn fand nach kaum zehn Jahren ein jähes Ende. Der Film von Thomas Stähler und Thomas Voigt zeigt Wunderlich auf der Bühne und im Privatleben und macht ihn erlebbar als großen Tenor und tiefernsten Künstler, als naturverbundenen und humorvollen Freund und liebevollen Vater und Familienmensch.

Im Interview erzählen seine WegbegleiterInnen von der gemeinsamen Zeit: Anneliese Rothenberger, Christa Ludwig, Brigitte Fassbaender, Dietrich Fischer-Dieskau, seine Liedbegleiter Rolf Reinhardt und Hubert Giesen sowie sein Bühnenkollege und enger Freund Hermann Prey in einem Interview aus Wunderlichs Todesjahr.

Wunderlichs Freiburger Gesangslehrerin, die blinde Margarethe von Winterfeldt, gibt bewegendes Zeugnis seiner Anfänge in Freiburg sowie von der legendären hochschuleigenen Produktion der Zauberflöte im Jahr 1954, an deren Erfolg Wunderlich seine Entscheidung knüpfte, ob er wirklich den Sängerberuf antreten würde oder doch eher seine Fähigkeiten als Hornist zum Broterwerb nutzen sollte.

Zwei große Sänger unserer Zeit blicken auf Wunderlich zurück: Thomas Hampson und Rolando Villazón. Hampson beschreibt das „…einmalige Zusammenkommen von Begabung, Lebenslust, Energie und Ehrgeiz…“ in Wunderlichs Leben. Zu Wort kommen nicht zuletzt seine Witwe Eva Wunderlich sowie sein langjähriger Freund Peter Karger. Beide gewähren bewegende Einblicke in Wunderlichs Leben und Persönlichkeit. Erstmals werden zahlreiche Dokumente und Filme aus dem Privatarchiv der Familie Wunderlich der Öffentlichkeit präsentiert. Zeugnisse eines Künstlerlebens, das uns bis heute beschäftigt.