Martha Mödl – im Nachkriegs-Bayreuth von Wieland Wagner war sie der Inbegriff der modernen Sängerdarstellerin. Ohne reguläre Gesangsausbildung zur Bühne gekommen, gestaltete die mit einer Urmusikalität und einer reichen Naturstimme begabte Sängerin ihre Rollen ganz aus Intuition und zutiefst emotional, einzigartig in Stimme und Darstellung und mit einer hinreißenden Bühnenpräsenz. Ob man die junge Wagner-Sängerin in ihren Aufnahmen unter Furtwängler oder die 88jährige als Gräfin in „Pique Dame“ live auf der Bühne erlebte – diese Wahrhaftigkeit des Ausdrucks war die Basis für eine Bühnenlaufbahn, die fast 60 Jahre anhielt. Die einzigartige Persönlichkeit der Mödl zeigt sich auch in den vorliegenden, in Dialogform aufgezeichneten Erinnerungen: kein geziertes Kammersängerinnen-Geplauder, sondern Originalton Mödl, ungekünstelt und ehrlich.
Martha Mödl – So war mein Weg
Gespräche mit Thomas Voigt
Parthas Verlag, Berlin 1998